Franz von Assisi

Unser Ordensvater

Heiliger Franziskus lebte das Evangelium und bewegte mit seinem Glauben die Welt. Bis heute fasziniert er zahlreiche Menschen auch uns.

Stammbaum der franziskanischen Familie
Stammbaum der franziskanischen Familie

Bis heute übt Franz von Assisi eine ungebrochene Faszination auf die Menschen aus. Ein Mann, der auf Gottsuche war. Wer schon einmal in Assisi, malerisch mitten in Italien gelegen, war, kann die erstaunliche Geschichte von Franziskus nachempfinden und in die Zeit des zwölften Jahrhunderts eintauchen. Assisi ist eine wunderschöne Stadt und hat diesen ganz besonderen franziskanischen Flair. Franz von Assisi begeistert bis heute Tausende, die nach Assisi pilgern, franziskanisch zu leben und sich für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen. Er ist unser Ordensvater und Papst Franziskus hat sich nach ihm benannt.  

Aufgewachsen in einer Familie mit damals gutem Lebensstandard und auf bestem Wege zum weltlichen Ritter, hat Franz einen Traum: Gott ruft ihn, seinen Dienst in Gottes Hand zu legen und nicht in den Krieg zu ziehen. Mit dieser Eingebung krempelt er sein Leben um, zieht sich in die Einsamkeit zurück und lebt in Armut. Tagelang soll er damit zugebracht haben, in einer kleinen Höhle zu beten. In einer weiteren Vision erfährt er: Er soll die Kirche „San Damiano“ wiederaufbauen, die von den Bauern schon fast abgebaut war. Durch Betteln erhält er das Material und durch seine eigenen Hände entsteht eine (fast) neue Kirche. Es kommt zum Bruch mit seiner Familie und Franziskus widmet sein Leben nur noch dem Glauben. Eine weitere Kirche wird von ihm renoviert: „Portiuncula“ besteht bis heute und ist der Pilgerort für Franz-von-Assisi-Fans. Doch damit nicht genug: Er pflegt Aussätzige, ist als Wanderprediger unterwegs und zieht sich immer wieder in eine Einsiedelei zurück. Mit einer braunen Sack-Kutte predigt er auf den Straßen, wie es Jesus vor ihm gemacht hat und lebt ganz nach dem Evangelium.

Franz von Assisi hat viele begeistert und ihm schlossen sich viele andere Brüder an. So entstand der erste Franziskanerorden, der bis heute besteht. Eine besondere Weggefährtin war die adelige Klara von Assisi, die, nachdem sie eine Predigt von Franziskus gehört hatte, sich ihm anschloss. Sie ist die Gründerin der der Klarissen. Beide sind in unserer franziskanischen Spiritualität Helden des Glaubens und große Vorbilder. Reichtum spielte für beide keine Rolle, das wichtigste war der Glaube und das Vertrauen in Gott.

In der letzten Phase seines Lebens, nach schwerer Krankheit und Erschöpfung, entsteht eines seiner wohl berühmtesten Gebete: der Sonnengesang. Darin geht es vor allem um Achtung der ganzen Schöpfung. Klimaschutz ist gerade in unserer heutigen Zeit brennend aktuell. Und für uns ist sehr wichtig, dass wir unseren Beitrag zum Schutz und Bewahrung der Schöpfung leisten. Franz von Assisi hat also damals schon gewusst, worauf es wirklich ankommt. Auch Papst Franziskus nimmt mit seiner Umwelt-Enzyklika „Laudato si – über die Sorge für das gemeinsame Haus“, Bezug auf Franziskus von Assisi.    

Franziskus von Assisi stirbt am 3. Oktober 1226. Bereits zwei Jahre nach seinem Tod wird Franziskus, am 16. Juli 1228 in Assisi heilig gesprochen. Jedes Jahr wird an seinem Todestag der Transitus gefeiert. Seine Verehrung geht weiter und seine Glaubensart und Lebensweise fasziniert bis heute zahlreiche Menschen. Wir gehören dazu.