Impuls Mk 10,35-45
Die Jesus Alternative
Ja, damals waren wir Christen einmal Avantgarde,
attraktiver Gegenentwurf zum ungerechten Status Quo der Welt, heißt es:
Kein Oben und Unten,
Macht und Untertänigkeit,
keine Vergeben von Ehrenplätzen als Machtinstrument.
Aber auch kein Dienen als Sich-gering-machen,
denn dabei kommt oft Heuchlerisches und Zerstörerisches raus,
krankmachende, falsche sogenannte ‚christliche Demut‘.
Denn das meinte er nicht,
als er sagte: „Bei Euch soll alles anders sein“.
Jesus verkündete etwas Neues,
eine neue Gesellschaftsordnung,
die ohne Machtstrukturen auskommt,
ein Netzwerk von Menschen mit ‚geheilten Herzen‘.
Nur so konnten sie ‚ein Herz und eine Seele sein‘.
Kein Beherrschen-müssen, um das eigene Selbstwertgefühl aufzurichten
und niemand meinte, ein besserer Mensch zu sein.
Als Dienen beschreibt ER,
seine Talente so gewinnbringend wie möglich einzusetzen;
den wahren Wert der Dinge und Geschehnisse zu erkennen,
wie die Frau, die das teure Nardenöl über seine Haare goss.
Dienen heißt auch, vergeben können.
Dienen heißt, an der richtigen Stelle klug und sparsam zu sein,
wie die klugen Jungfrauen.
Haben wir das vergessen?
Haben wir wieder vergessen, dass es gilt,
unseren ganz persönlichen Platz im Leben zu erkennen?
Vertrauen wir darauf, dass Gott genau weiß,
wo er uns hinstellt.
Genau an diesem Platz sollen wir dienen und dafür Sorge tragen,
dass das Bild – von dem wir nur ein kleiner Puzzlestein sind -am Ende stimmt.
Das ist der ehrenwerteste Platz, den wir haben können.
Jeder andere würde das Bild kaputt machen
verfasst von Regina Zotz