Gedanken zum Evangelium Mk 10,46-52
DER BLINDE BETTLER VON JERICHO Markusevangelium 10,46-52
Let it be – 2
Welch eine große Geste:
Auf die Knie fallen:
Ehrerbietung zeigen,
sich klein machen vor etwas Großem
bereit sein zum Dienen
verstärken durch die würdigende Anrede –
oder vielleicht doch nur eine krampfhafte Suche nach Anerkennung,
nach Lohn für seine Leistungen?
Jesus lässt sich nicht schmeicheln,
verweist auf das Wohlbekannte und –
nimmt ihn dann wahr in seiner ganzen
Verzweiflung, in seinem Gebundensein, in seiner Unfreiheit.
Und wendet sich ihm ganz zu
sieht den armen, reichen Mann an,
und lässt sich auf ihn ein und
hofft auf ein Mehr, das viel weniger braucht:
Umarmt ihn, zeigt ihm seine Zuneigung,
holt ihn ganz nahe an sich heran
lässt ihn seine liebevolle Wärme spüren.
ohne Vorbehalt, ohne Bedingung,
zeigt ihm, wie sehr er ihm am Herzen liegt.
Und doch verfehlt der junge Mann, was er so dringend ersehnt.
Wie schwer ist es doch auch für uns,
loszulassen, um
Seine vorbehaltlose Liebe anzunehmen,
uns frei zu machen von den hinderlichen Größen
der Macht, des Ansehens, der schmeichelnden Anerkennung.
Wir dürfen dennoch hoffen auf seine Barmherzigkeit –
so glaube ich.
verfasst von Regina Zotz